Mittwoch, 10. Oktober 2007

Gewalt erzeugt Gegengewalt

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Gewalt erzeugt Gegengewalt,
hat man dir das nicht erklährt
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Immer mitten in die Fresse rein!
Immer mitten in die Fresse rein!
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Dies singen die Ärzte in ihrem Schundersong. Diese Zeilen sollten sich vielleicht einige unserer RepräsentantInnen im Parlament an die Schlafzimmerwand pinseln.

  • SVP: Die Partei beklagt sich lauthals über die Gewalt, welche ihrem Material auf dem Bundesplatz wiederfuhr. Die SVP predigt jedoch tagtäglich Gewalt gegenüber Menschen. Natürlich tut sie dies nicht wortwörtlich aber doch unterschwellig und latent. Wer sich für Ausschaffungen ganzer Familien in Krisenregionen stark macht, macht sich der Beihilfe zu Mord schuldig (nicht juristisch sondern moralisch).
  • CVP: Die CVP steht jetzt nach den Wahlen vielleicht doch nicht so da, wie angenommen. Also muss im Schlussspurt noch irgend etwas aus dem Hut gezaubert werden. Aus Sicht der C-Partei ist die Lösung gegen Jugendgewalt - was wohl? - Polizeigewalt! Gut möglich, dass die geforderten zusätzlichen 3000 PolizistInnen die Jugendgewalt durch Omnipräsenz um einige Promillepunkte eindämmen können. Doch ob dadurch auch nur ein einziges Problem aus der Welt ist? Bestimmt nicht.
  • (Fast) alle Parteien: Das ewige Gebrabel von wegen Wirtschaftswachstum macht nicht nur sämtliche Anstrengungen zum Schutze der Umwelt zunichte, sondern führt auch zu mehr (Jugend-)Gewalt. Die strukturelle Gewalt, welche wir tagtäglich in Form von Leistungsdruck erfahren, muss irgendwie kompensiert werden. Dies geschieht nicht selten auf der Strasse.
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mitten in die Fresse
mitten in die Fresse
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Dienstag, 9. Oktober 2007

Wahlkampf in Absurdistan

Wahlkampf ist sehr spannend. Vor allem dann, wenn mensch dies von Aussen, also beinahe objektiv betrachten kann. Da ich nicht vor habe, meine Stimme an eineN gut bezahlteN Representanten/in, welcheR sich zu allem Übel noch gegenüber einer Partei rechtfertigen muss, abzugeben, kann ich an dieser Stelle frohen Mutes über sämtliche Parteien von links bis rechts ablästern.

Heute werde ich mir aus aktuellem Anlass die sogenannten Mitte/Links-Parteien zur Brust nehmen. Der "schwarze Tag für die Meinungsfreiheit" zeigt ganz anschaulich, wie stupid das ganze Parteien-System ist:
Der Präsident der Grünen Freie Liste Bern (mensch beachte das "freie" im Namen) fordert doch tatsächlich, dass Daniele Jenni, einer der Organisatoren des Festes auf dem Münsterplatz, aus der Grünen Partei Schweiz ausgeschlossen werden soll. Ich bin überzeugt, dass sich einige Leute in dieser freien Liste insgeheim über die Vorkommnisse am Samstag gefreut haben. Auch wenn dem nicht so sein sollte, wären die Ausschreitungen unter normalen Umständen sicher kein Grund für eine solche Forderung.
Noch lustiger treibts die stadtberner FDP. Die behaupten doch allen Ernstes, dass die (z.T. bloss "ideelle") Unterstützung der SP und der Grünen die "Brandstifter" nach Bern gelockt hätten. Die FDPlerInnen können sich wohl nicht vorstellen, dass Parteien in einem Demo-Bündnis gewisse Leute eher abschrecken als anziehen. Wahlkampf ist sehr aufschlussreich.

Sonntag, 7. Oktober 2007

Medienwirksames Katzengejammer bei der SVP

Es war voraus zu sehen. Die SVP schlachtet den Angriff von gestern auf ihr Festmobiliar gnadenlos aus. Natürlich sind auch die anderen Parteien "schockiert". Den SVP-Parteistrategen schien der Vorfall jedoch gar nicht so ungelegen zu kommen. In einem lächerlich stümperhaft gemachten Filmchen ist zu sehen, wie gesteuert und lustlos die SVP-Parade abgelaufen ist.
Christoph Blocher und seine Silvia demonstrieren dem Land, dass sich sie als einziger Bundesrat bzw. einzige Möchtegern-Bundesrätin nicht ohne Bodyguards auf die Strasse getrauen. Ebenfalls sichtbar ist mindestens ein Fascho, der sein Gesicht gegen die Kamera verdeckt. Dabei behaupten Blocher, Maurer und Co. stets, dass sich von ihnen niemand zu verstecken brauche.
Gangsta Thommy F. darf einige Minuten etwas von Terrorismus brabbeln und es wird behauptet, es habe "unzählige" Verletzte gegeben. In der Tat gab es (leicht) verletzte auf der Seite der SVP. Dies hätte nicht passieren sollen, war aber bestimmt auch nicht mit Absicht geschehen.
Aber: Dies ist nichts im Gegensatz zu den verletzten und sogar Toten, die die SVP durch ihre rassistische Politik zu verhantworten hat. Es wurden und werden Menschen in Länder ausgeschafft, die bekannt dafür sind, die Menschenrechte mit Füssen zu treten.

Also hört auf zu jammern ihr Waschlappen. Jammern ist mein Job.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Alpenschutz? Pustekuchen!


Im Jahr 1994 wurde der Alpenschutzartikel gegen den Willen von Bund und Parlament angenommen. Die Initiative verlangt, dass ein Grossteil der alpenquerenden Güter durch die Bahn transportiert wird.
Bis jetzt war vorgesehen, dass bis im Jahr 2009 "nur" noch 650 000 LKWs die Schweiz passieren dürfen. Weil dieses Ziel aber zum jetzigen Zeitpunkt unerreichbar scheint, hat der Ständerat gestern die Frist kurzerhand um 10 Jahre verlängert.
Logisch. Das Parlament hat sich immer dagegen gewehrt, griffige Massnahmen einzuführen. Die Alpentransitbörse wäre eine solche Massnahme. Jedoch scheint sich der bürgerliche Ständerat, wenn es um Wirtschaftsfragen geht, gerne hinter dem Vorwand der Unvereinbarkeit mit der (ansonsten so unbeliebten) EU zu verstecken.
Doch sogar diese Hürde könnte spielend genommen werden. Jedoch braucht es dafür den Willen, das Verlagerunsziel überhaupt zu erreichen und vor allem braucht es ein Parlament, dass nicht zu einem grossen Teil aus Auto-, LKW- und anderen Strassenlobbyisten besteht.